S100 (T-Online) zum Mediacenter umrüsten

Der Umbau ist in folgenden Dokumenten sehr ausführlich beschrieben. Der einfachste Weg ist unter wieki.mymediasystem.org (s.u.) beschrieben, da die dort verwendete Version des MMS direkt auf die S100 zugeschnitten wurde und sämtliche Treiber installiert und alle wichtigen Einstellungen vornimmt.

  • LinuxUser 10/2008, S71ff
  • LinuxUser 11/2008, S64ff
  • wiki.mymediasystem.org/Installation_debian_etch_auf_vision_s100
  • wiki.zenega-user.de/Intel-Motherboard
  • wiki.zenega-user.de/Netzteil
  • wiki.zenega-user.de/Modifikationen
  • www.ccac.rwth-aachen.de/S100
  • www.albert-hetzles.de/s100

Hardware anpassen
Zunächst muss die Hardware angepasst werden. Hierzu gibt es wie oben ganannt sehr ausführliche Anleitungen. Folgende Modifikationenen sind zwingend erforderlich:

  • Adapterkabel für VGA-Ausgang (Pfostenstecker J22 auf VGA-Buchse)
     J22  1  2  3  4  5  6  7  8  9  10
     VGA  1  6  2  7  3  8  15  14  12  13

    Brücke 8 -> 10 an der VGA-Buchse notwendig

  • Ausschaltdauer verlängern
    Die S100 schaltet schon wenige Sekunden nach Betätigung der Power-Taste den Strom ab. Diese Zeitspanne reicht nicht, damit das System korrekt herunterfahren kann. Durch einen 47uF-Kondensator in der Leitung 6 zum Bedienpanel (Minus-Pol zum Motherboard) kann diese Zeit verlängert werden (siehe ).

Zusätzlich werden folgende Erweiterungen empfohlen:

  • LEDs für Festplatten- und Netzwerkaktivität
    Diese LEDs können schön hinter der über einige Pins zugeschweißten (Schweißstellen aufbohren) versteckt werden. Die LEDs werden am Bedienteil an den Positionen LED5 (Netzwerk) und LED10 (HDD) eingelötet (siehe ).
  • Festplatte
    Eine 2,5″-Festplatte findet im Gehäuse (am besten rechts vorne) gut Platz. Der Vorteil einer Festplatte dieser Größe ist, dass diese nur eine 5V-Versorgungsspannung benötigt. Diese 5V liegen bei der S100 nämlich am IDE-Port am „Key-Pin“ (Pin 20) an. Wird ein IDE-Kabel ohne „Key-Pin“-Kodierung verwendet, so muss im 3,5″-2,5″-Adapter vor der Festplatte nur eine Brücke vom Pin 20 auf die +5V-Stromversorgung gelegt werden. Diese Variante entlastet auch das Netzgerät der S100, da die 12V-Versorgung sehr knapp ausgelegt ist.
  • Fernsehkarte
    Einige Modelle haben einen PCI-Steckplatz über den (mit einer Riser-Karte mit mind. 8 cm. langem Kabel – leider sehr schwer zu bekommen) eine Fernehkarte eingebaut werden kann. Bei mir ergaben sich (mit einer DVB-S-Karte von Hauppauge) folgende Probleme: Die PCI-Ports auf dem Motherboard beeinflussen sich gegenseitig (entweder handelt es sich um ein und den selben Port, oder das Layout des Motherboards ist falsch). Demnach ist bei mir die Verwendung der Fernsehkarte nur möglich, wenn ich das WLAN-Modul am Mico-PCI-Port entferne. Weiterhin müssen im Bios alle IRQs (außer einer) unter 14 deaktiviert werden.
  • Wakeup-Board einbauen
    Der einbau eines Wakeup-Boards ist unter ausführlich beschrieben.

 Installation Debian Etch
Einen USB-Stick zur Installation von Debian Etch (zu diesem Zeitpunkt gibt es die auf die S100 zugeschnittene Version vom MMS nur für Debian Etch) erhält man am einfachsten, indem man sich das ISO-Image der Netzwerkinstallation herunterlädt und mit dem Programm auf den Stick überträgt. Im BIOS muss noch die Bootreihenfolge angepasst werden.

Ohne eingebaute Festplatte benötigt man für das System einen weiteren USB-Stick mit 2 bis 4 GB. Wie in den Anleitungen beschrieben wird bei der Installation der Kernel (/boot) auf das DOM-Modul (hda1) und der Rest auf den USB-Stick (sda1) isntalliert. Entgegen den Angaben in einigen Anleitungen wurde bei mir für die Installation eine Swap-Partition (sda2 ca. 200 MB) zwingend benötigt (andernfalls kam es zu Abstürzen bei der Installation). Auch sollte die Swap-Partition im Betrieb der S100 nicht deaktiviert werden, da es sonst zu Problemen kommen kann. Die Lebensdauer des USB-Sticks wird dadruch zwar deutlich verkürzt, doch bei Preisen von ca. 2-3 EUR dürfte dies kein Problem sein (ein regelmäßiges Backup mit partimage nach jeder Änderung am System ist sowieso zu empfehlen). Bei dieser Installationsvariante wird auch ein USB-Hub benötigt, da die beiden Ports für Tastatur, (Maus,) Boot-Stick und System-Stick nicht ausreichen.

Wenn das System nach der Installation gestartet wird, kann es vorkammen, dass sich die Laufwerksbezeichnungen – bedingt durch den nicht mehr vorhandnenen USB-Hub – verändert haben. In diesem Fall muss die menu.list von grub und die fstab manuell angepasst werden!

Bei eingebauter Festplatte wird alles wie üblich auf der Festplatte installiert. Hier empfehlen sich drei Partitionen für /, swap und /home.
!subsubnode Installation MMS
Die Installation des MyMediaSystems (MMS) sollte wie in beschrieben vorgenommen werden, da auf diesem Wege sämtliche Treiber installiert und alle wichtigen Einstellungen am System vorgenommen werden. Auch wenn MMS gar nicht benötigt wird nimmt einem dieses Installationsskript sehr viel Arbeit ab. MMS kann ja anschließend wieder deinstalliert werden.
!subsubnode VDR (vdr-sxfe) anstelle von MMS starten
Soll MMS nicht als Standardoberfläche verwendet werden, so kann wie folgt ein anderes Programm (wie z.B. vdr-sxfe) automatisch gestartet werden. Hierzu muss die Datei /home/s100/.xsession wie folgt angepasst werden:

unclutter -idle 0& 2>&1 >/dev/null
   xmodmap .xmodmap 2>&1 >/dev/null
   xbindkeys -f .xbindkeysrc 2>&1 >/dev/null
   #Windowmanager Fluxbox starten
   fluxbox & wmpid=$!
   #Programme starten
   #mms 2>&1 >/dev/null
   /usr/bin/vdr-sxfe xvdr://IP-des-VDR --fullscreen &
   #Warten bis Windowmanager beendet wurde
   wait $wmpid

VDR anpassen

  • Streaming freigeben
    Sollen auch andere Computer auf den VDR-Stream zugreifen, so müssen diese in der Datei /etc/vdr/svdrphosts.conf freigeschalten werden (z.B. 192.168.0.0 für alle lokalen Netzwerke). Das Streaming funktioniert am einfachsten über das Plugin XineLibOutput. Angezeigt werden kann dieser Stream von jedem Rechner aus über vdr-sxfe, vdr-sxfb oder das xine-ui.